„Ich habe letztes Jahr meinen Job gekündigt, um mich beruflich fortan stärker für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen.“
MUTIVATOR MAX MACHT MUT
AUS PRIVILEG FOLGT VERANTWORTUNG
Das Bildungserfolg in Deutschland maßgeblich von der sozialen Herkunft und den ökonomischen Möglichkeiten abhängt ist längst ausreichend mit wissenschaftlichen Daten belegt. Diese Ungleichheit fällt nur weniger auf, wenn man selbst zu den „Profiteuren“ dieser Ungleichheit zählt. Meine bisherige Karriere mit Abitur, Studium und gut bezahltem Jobeinstieg verdanke ich sicherlich auch meiner eigenen Leistung. Dass ich aus einer bildungsnahen Familie komme, intensive Unterstützung durch meine Eltern erwarten konnte und das Abitur und Studium in meinem Umfeld eher die Norm als die Ausnahme waren, sind aber ebenso wesentliche Faktoren für meinen bisherigen Werdegang.
Diesem Privileg und der Verantwortung, die ich daraus ziehe, bin ich in den letzten Jahren immer bewusster geworden. Unter anderem dadurch motiviert, habe ich letztes Jahr meinen Job gekündigt, um mich beruflich fortan stärker für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen. Bei dieser Neuorientierung habe ich im April dieses Jahres Philipp und die MUT Academy kennengelernt – und direkt ehrenamtlich als MUTivator angefangen.
„Welchen Mehrwert kann ich in der kurzen Zeit, zusätzlich über die digitale Distanz, für die MUTis schaffen?“
BEWERBUNG, VORSTELLUNGSGESPRÄCHE UND TECHNISCHE HÜRDEN
Durch Corona konnte ein Teil des MUT Academy Programms gar nicht stattfinden (z.B. MUT Camp), aber zumindest die Unterstützung bei Bewerbungen konnte kurzfristig auch online organisiert werden. In meinen ersten Bewerbungsnachmittag ging ich dann mit ein paar Fragen: Auf wen treffe ich? Wie werde ich von den Schüler:innen aufgenommen? Welchen Mehrwert kann ich in der kurzen Zeit, zusätzlich über die digitale Distanz, für die MUTis schaffen? Nach einer kurzen Einführungssession ging es dann auch schon los, beziehungsweise sollte es losgehen. Denn die Schülerin, der ich zugeteilt war, erschien gar nicht erst im Zoom Call. Dafür aber Rohid, wobei uns das technische Setup (Mikrofon, Screen-Sharing, etc.) erst einmal im Stich ließ. Die Verabredung für die kommende Woche stand aber und dieses Mal klappte die digitale Zusammenarbeit umso besser und die ersten Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz als Fachinformatiker wurden versandt.
Eine Woche später gab es dann erstmals wieder die Möglichkeit vor Ort mit den Schülern zusammenzuarbeiten. Nebeneinander sitzend klappt die Zusammenarbeit dann noch besser und Kasims Bewerbung als Fachverkäufer für Lebensmittel führte, wie wir heute wissen, zu einem Ausbildungsplatz! Ein paar Tage später konnte ich dann spontan noch mit Ebru ihr Bewerbungsgespräch für ein FSJ in einer KITA üben. Mut machen, etwas ausführlicher von sich zu erzählen. Mut machen, daran zu glauben, dass ihre ehrliche Motivation nicht nur mich, sondern auch die Kita überzeugen wird. Mut machen, dass ihre Bewerbung Erfolg haben wird. Nach erfolgreicher Probewoche fängt sie dort jetzt im August ihr FSJ an.
„Oft waren es nur kleine Dinge, die den Unterschied hin zu einer erfolgreichen Bewerbung gemacht haben.“
EINEN UNTERSCHIED MACHEN
Die Zusammenarbeit mit den Schüler:innen und die greifbaren, positiven Ergebnisse haben mich begeistert und motivieren mich, die MUT Academy weiter zu unterstützen. Was mir die Bewerbertage aber auch klar gezeigt haben: Oft waren es nur kleine Dinge, die den Unterschied hin zu einer erfolgreichen Bewerbung gemacht haben: Gegenseitige Verbindlichkeit um die Bewerbungen tatsächlich zu schreiben und abzuschicken; ein zweites paar Augen, um auf Flüchtigkeitsfehler hinzuweisen; regelmäßiges Überprüfen des Email-Posteingangs nach möglichen Einladungen zu Bewerbungsgesprächen. Dinge, bei denen ich mich in meiner Jugend immer auf die Unterstützung meines sozialen Umfelds verlassen konnte. Dinge, die wiederkehrend einen großen Unterschied in unserem Bildungssystem ausmachen. Dinge, für die es sich lohnt die großartige Arbeit der MUT Academy zu unterstützen.